Lust und Last der Geschäftsreisen

  • 30.07.2024

Vor zehn Jahren gab es bei der Planung einer Dienstfahrt von Stuttgart ins Ruhrgebiet keine langen Überlegungen: Rein ins Auto und ab in den Stau. Angekommen ist man immer, wenn auch oft die Termine wackelten. Da war eine Geschäftsreise mit dem Flugzeug eine andere Sache: Eine Stunde fliegen, eine Stunde vorher am Flughafen sein. Auch mal eine halbe Stunde Verspätung und die teureren Ticketpreise nahm man hin. Das hätten die Vielreisenden wohl weiterhin ohne Murren mitgemacht, wenn die Airliner die Kurzstreckenflüge nicht massiv ausgedünnt hätten, was aber nicht heißen muss, dass weniger Flugzeuge am Himmel sind. Denn statt den bisherigen Stuttgart - Düsseldorf Direktflügen, geht die Route nun von Stuttgart nach München oder Hamburg und von dort nach einem Zwischenstopp nach Düsseldorf. Andere Airlines karren ihre Stuttgart- Fluggäste über Amsterdam oder Wien nach Düsseldorf.

 

Die Flug- und Zwischenstopp- Wartezeiten verlängern sich auf ca. drei bis vier Stunden, Verspätungen nicht berücksichtigt. Die längeren Flugzeiten und Zwischenstopps schlagen sich natürlich im Preis nieder: Stuttgart - Düsseldorf - Stuttgart kostet in der Eco- Klasse 656,26 Euro. Vorausgesetzt, es ist überhaupt ein Platz verfügbar. Es gibt auch Direktflüge nach Düsseldorf, allerdings nicht von Stuttgart, sondern von Berlin, Dresden, Hamburg, Leipzig, München und Sylt.

 

Was bleibt? Natürlich die Bahn? Sie kann, wenn sie fährt und keine technischen oder personellen Probleme hat, durchaus in zweieinhalb Stunden in Düsseldorf sein. In Punkto Verspätungserklärungen und -Entschuldigungen beweist die Bahn Stil.

 

Der normale Bahnfahrer kann sich gar nicht vorstellen, wie viele unvorhersehbare Ereignisse Verspätungen verursachen können. Was Bahn-Vielfahrern sicher schon aufgefallen ist, Hinweise auf Signal-, Lok- Störungen oder ausgefallenes Personal lösen bei den Bahngästen oft Unmut aus, den sich die Bahnmitarbeiter anhören müssen. Dabei sind sie das schwächste Glied in der Kette. Sie haben keinerlei Einfluss auf Störungen. Auch nicht auf den größten Bahn-Supergau, wenn im Speisewagen der Kühlschrank ausfällt und die Küche kalt bleibt. Was auch nicht jeden Tag vorkommt Auto, Flugzeug oder Bahn? Bei allen drei genannten Reisemöglichkeiten schneidet die Bahn besser ab, als allgemein angenommen wird. Doch man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Zeiten, die auf dem Fahrplan angegeben sind, sehr oft nicht realisiert werden. Doch auch das lässt sich in den Griff bekommen: Bei geschäftlichen Terminen ist es ratsam, lieber eine bis zwei Stunden früher anzureisen, um mögliche Verspätungen, gleich mit welchem Transportmittel, zumindest einigermaßen ausgleichen zu können. Natürlich wird jeder Geschäftspartner Verständnis für eine unverschuldete Verspätung haben. Trotzdem ist es stressfreier, früher anzureisen und sich ggf. bei einer Tasse Kaffee auf das kommende Gespräch vorzubereiten.

 

Herzlichst Ihr Vielreisender Bernd Seitz

 

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