Wird Autofahren bald ein Luxusgut sein?

  • 29.03.2022

Und es trifft wieder uns, uns selbstständige Außendienst Vertriebler, Handelsvertreter, Solokünstler und Kleinstunternehmer, welche jährlich zwischen 40-80 tausend Kilometer auf Deutschlands Straßen zurücklegen, um einfach nur unseren Job zu machen. Für uns ist unser Fahrzeug unser Arbeitsplatz. Wir verbringen in der Regel täglich mehrere Stunden im Fahrzeug, wir sind auf unsere Fahrzeuge angewiesen, diese sind ein Teil unserer tagtäglichen Arbeit. Doch der aktuelle Spritpreis könnte viele von uns in die Insolvenz treiben. Wird tanken bald zum unbezahlbaren Luxus?

 

In den Nachrichten heißt es, der Ölpreis sei so hoch, „wie seit 2008 nicht mehr“. Doch ist das wahr? Gut, dann vergleichen wir mal die Zahlen: 2008 kostete ein Barrel Rohöl 149 Dollar. Heute sind es 123 Dollar. Wenn ich in der Schule aufgepasst habe, ist der heutige Preis doch deutlich weniger. Selbst unter Einbezug des sich veränderten Wechselkurses (Euro zu Dollar) verteuert sich der Ölpreis etwas, aber noch nicht auf das Niveau von 2008.

 

An den Tankstellen kostete heute (Stand 20.03.2022) der Liter Super-E10 2,05 Euro, Diesel sogar 2,15 Euro. Diesel kostete 2008 im Jahres-Maximum 1,50 Euro. Logisch mathematisch nachgedacht würde das bedeuten, dass bei sinkenden Einkaufspreisen der Liter Diesel deutlich unter 1,50 Euro sein müsste. Aber Wirtschaft und Politik hat leider nichts mit logischem Menschenverstand zu tun.

 

Die Frage ist also, wer profitiert? Die Differenz von ca. 55 Cent/Liter bei Benzin und 65 Cent bei Diesel kassiert zur Zeit unser Finanzminister Christian Lindner. Irgendwie müssen ja Mindestlohn auf 12 Euro oder die 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr quersubventioniert werden. Knapp 70 Prozent von dem, was pro Liter beim Tankwart kassiert wird, landet im Steuersäckel (Mehrwertsteuer, Energiesteuer und CO²-Preis). Dass der Staat massiv mitverdient, sieht man im Vergleich mit allen anderen Ländern in Europa. Selbst in der teuren Schweiz ist der Benzinpreis an den Tankstellen momentan günstiger als in Deutschland. So zum Beispiel kostet in Polen heute der Liter Super 1,16, Diesel 1,17 Euro. Die Frage ist doch warum? Ist der Rohölpreis nicht der gleiche wie in Deutschland? Oder hat Deutschland auf Grund von schwachen Einkäufern wieder schlecht verhandelt?

 

Aber der Regierung allein die Schuld für einen hohen Benzinpreis zu geben, wäre zu einfach. Natürlich verdienen gerade jetzt die Ölmultis, Raffinerien und Transportgesellschaften mit. Wer weiß denn genau, wie lange diese Unternehmen noch am Weltmarkt präsent sein werden, denn der Umstieg auf alternative Energien lässt viele Konzernchefs nachdenklich werden. Daher also jetzt, solange es noch geht, die Kassen nochmals richtig voll machen und da ist der Ukraine Krieg ein willkommenes Ereignis.

 

Wenn die Benzin- und Dieselpreise aber in nächster Zeit nicht deutlich sinken, werden Arbeitsminister Heil und Finanzminister Lindner ein viel gravierenderes Problem bekommen. Millionen von Arbeitslosen mehr und wer soll das bezahlen?

 

Peter Buchenau

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