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Extremhitze: Vorsichtsmaßnahmen für Patienten mit Bluthochdruck oder Herzschwäche

  • 02.08.2022

Deutschland steht vor einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius und mehr. Aus diesem Anlass weist die Deutsche Herzstiftung auf wichtige Vorkehrungen für chronisch herzkranke Menschen hin. „Solche extrem hohen Temperaturen können zur Herausforderung besonders für ältere Menschen und diejenigen werden, die bereits wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einer Herzschwäche oder wegen Blutdruckproblemen in Behandlung sind“, betont der Kardiologe und Intensivmediziner Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Wenn das Herz erkrankt ist, dann schränkt das auch die Leistung des körpereigenen Kühlsystems, das übermäßige Wärme aus dem Blut über die kleinen Hautgefäße abgibt, meist deutlich ein.

 

Die Wärme kann vom Kreislauf nur unter erheblicher Anstrengung aus dem Körper transportiert werden. Die Folge können Müdigkeit und Schwindel sowie Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps sein, außerdem Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe. „Solchen Komplikationen können Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Kardiologen spezielle Vorsichtsmaßnahmen für extreme Sommerhitze rechtzeitig besprechen, die je nach Herzerkrankung unterschiedlich sein können“, rät der Ärztliche Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am Main.

 

Wichtige Vorsichtsmaßnahmen sind insbesondere das Anpassen der Trinkmenge und das Achten auf den Elektrolyte-Haushalt. Eventuell sind auch Dosierungsänderungen notwendig, insbesondere bei Einnahme von Blutdruck- oder wassertreibenden Medikamenten (Diuretika). Über wichtige Empfehlungen für Herzpatienten zum Umgang mit der Sommerhitze informiert die Herzstiftung ausführlich unter www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-hitze

 

Generell sollten Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ältere Menschen die Hitze möglichst meiden, sich körperlich schonen und anstrengende Aktivitäten wie Sport in kühlere Räume (z. B. Ergometer zu Hause) oder Phasen wie den Morgen oder den Abend verlagern. Extreme Hitze setzt den Körper nämlich so unter Stress, dass der Blutdruck zusätzlich steigen kann. „Auch deshalb leiden Patienten mit Bluthochdruck in Hitzeperioden besonders“, berichtet Voigtländer. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, weil der Blutdruck aufgrund der Hitze und der sich weitenden Gefäße stark abfallen und so zu Ohnmacht, Schwindel oder Rhythmusstörungen führen kann. Manchmal fällt der Blutdruck so stark ab, dass die Dosis der Blutdruckmedikamente angepasst werden muss. Deshalb sollte man seinen Blutdruck durch regelmäßiges Messen gut im Blick haben, um gegebenenfalls rasch reagieren zu können. Dosisänderungen sind allerdings nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt vorzunehmen.

 

Quelle: Deutsche Herzstiftung

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