Die überwiegende Mehrheit der Bewerbenden in Deutschland legt keinen Wert auf gegenderte Sprache in Stellenanzeigen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Bewerber-Studie „Stellenanzeigen 2023“ für die die KÖNIGSTEINER Gruppe 1.026 Bewerbende befragte. Demnach wünschen sich 45 % der Befragten, dass Arbeitgeber in ihren Ausschreibungen auf eine geschlechterneutrale Ansprache verzichten. Weiteren 29 % ist dieser Aspekt im Rahmen ihrer Jobsuche egal. Ein Viertel spricht sich dagegen dafür aus, dass Arbeitgeber in ihren Ausschreibungen gendern sollten. Das sind 13 % weniger als noch vor zwei Jahren, als noch 38 % dafür votierten.
Diejenigen, die sich gegen die neutrale Sprache wenden, haben klare Argumente für ihre ablehnende Haltung. So geben fast drei Viertel von ihnen (74 %) an, dass sie die allgemeine Diskussion zum Thema nervt. 57 % stört der fehlende Lesefluss und 49 % bemängeln das so aus ihrer Sicht entstehende ungelenke Sprachbild.
„Diversität und Vielfalt sind zweifellos sehr wichtige Werte – gerade und vor allem für Arbeitgeber. Die Diskussion darüber, ob sich das auch im geschriebenen Wort von Arbeitgebern – etwa in deren Stellenanzeigen – ausdrücken soll, zielt aber am Sinn und Zweck der Mitarbeitersuche vorbei. Im allseits beklagten Fachkräftemangel geht es vielmehr darum, gefragte Talente inhaltlich zu überzeugen. Das funktioniert in erster Linie über gute Arbeitgeberleistungen, überzeugende Anforderungsprofile und eine schlüssige Vorstellung der beruflichen Aufgaben“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe zu den Ergebnissen der Befragung. Diese Einschätzung bestätigen Zahlen der Studie: So erwägen immerhin 44 % der Befragten, die sich nicht-gegenderte Stellenanzeigen wünschen, den Bewerbungsverzicht, wenn Arbeitgeber dies trotzdem tun.
Für die Studie „Stellenanzeigen 2023“ befragt das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe 1.026 Beschäftigte, die sich in den letzten 12 Monaten mindestens einmal bei einem Arbeitgeber beworben haben. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2023. 51 % der Befragten waren weiblich, 49 % männlich. Das Durchschnittsalter betrug 39,8 Jahre.
Quelle: KÖNIGSTEINER Gruppe