Jeder kennt das: Wir halten an etwas fest, das verloren oder vergangen ist. Doch geht es hier nicht darum, etwas aufzuheben oder zu bewahren, was einem wichtig ist. Nein, ich meine Situationen, in denen wir hilflos oder krampfhaft an etwas festhalten und spüren, dass uns dies schadet – wir aber nicht in der Lage zu sein scheinen, dieses Festhalten zu verändern.
Von gut meinenden Freunden erfährt man oft die Empfehlung, einfach loszulassen. Der Betroffene soll sich damit abfinden, dass etwas nicht zu ändern ist. Dabei weiß er das selbst.
Wir halten einfach fest, meist jedoch nicht bewusst, denn eigentlich wünscht man sich ja, loslassen zu können. Hier gibt es ein nettes Beispiel aus Indien, was gut zum Thema passt:
Binde eine Kokosnuss an einen Baum, höhle sie aus und gebe etwas Reis hinein. Das Loch in der Kokosnuss soll gerade so groß sein, dass ein Affe seine Pfote hindurch schieben kann. Der Affe greift den Reis, doch ist seine Hand jetzt so groß geworden, dass er sie nicht mehr herausziehen kann. Er will aber um jeden Preis den ganzen Reis festhalten und ist daher gefangen.
Was lernen wir vom Affen? Wir halten unbewusst an Dingen fest, weil wir etwas befürchten, wenn wir loslassen würden. Diese Angst gilt es festzumachen. Du kannst nichts erzwingen – kein Glück, keine Zufriedenheit und auch nicht das „Loslassen“. Wenn du aber die Gründe für das Festhalten gefunden hast, wird sich der Rest finden. Und vieles wird leichter werden. Erich Kammerer