Die berührende Geschichte eines Jungen, der sich nach einem Hündchen sehnte und dabei eine überraschende Entscheidung getroffen hat. Seit seinem fünften Lebensjahr, war alles, was der Junge zu seinem Geburtstag wollte, ein Hundewelpen. Jedes Jahr aber meinten die Eltern immer dasselbe: „Du bist noch zu jung. Du kannst dich noch nicht um einen Hund kümmern. Wenn du acht bist, bekommst du einen“.
Sobald der 8. Geburtstag gekommen war, gingen Mama, Papa und das Geburtstagskind zu einem Tierheim. Die Eltern sagen: „Du kannst jeden beliebigen Welpen haben, den du willst, egal ob groß, klein, schwarz, weiß, haarig oder glatt.“ Er geht von Zwinger zu Zwinger und sieht in jedem vier oder fünf wunderschöne graue haarige Knäuel.
Zum Schluss entdeckt er einen Welpen, der ganz allein in einem Zwinger liegt. Der Junge fragt seine Eltern: „Wieso ist der hier ganz allein? Wie kommt es, dass der Kleine ganz allein ist und nicht zusammen mit den anderen?“
Der Mitarbeiter sagt: „Oh, das ist eine traurige Geschichte – der Welpe wurde mit einer schwachen Hüfte und einem verletzten Bein geboren. Wir werden ihn wohl einschläfern müssen.“ Der Junge fragt: „Einschläfern? Wieso?“
„Nun, es klingt hart, aber die Wahrheit ist, dass ihn keiner mitnehmen wird. Er wird niemals in der Lage sein, zu rennen und mit einem Jungen wie dir zu spielen“, meinte der Herr. „Würde es ihm weh tun, wenn ich ihn hochnehme?“, fragte der Junge. Der Mann meinte: „Nein, mach nur. Kein Problem“
Der Junge nahm das Hündchen hoch und kraulte ihn am Kopf und verliebte sich dabei in den kleinen Racker. „Mama, Papa, ich möchte diesen hier haben!“, sagte er voll Begeisterung zu seinen Eltern.
Der Mitarbeiter hörte es und sagte: „Wenn Sie diesen Welpen nehmen, werden sie viel Geld für Operationen brauchen und es gibt keine Garantie, dass er wieder gesund wird.“ „Nun, wir haben ihm unser Wort gegeben. Wir sagten, er kann sich den aussuchen, den er möchte. Und er möchte diesen hier“, meinten die Eltern verständnisvoll.
Sie nahmen dann den Hund und der Mitarbeiter fragte beim Abschied noch den Jungen: „Entschuldige, ich will nicht neugierig sein, aber warum wolltest du ausgerechnet diesen Hund, wenn du doch all die anderen Gesunden haben hättest können? Der Junge gibt der Mutter den Welpen, bückt sich, schiebt sein rechtes Hosenbein hoch und zeigt dem Mann die Stützklammer an seinem rechten Bein.
Anschließend sieht er den Mann in die Augen und sagt: „Ich möchte diesen Welpen, weil ich verstehen kann, was er durchmacht.“
Das ist Empathie. Zu fühlen, was eine andere Person fühlt – sich in ihre Perspektive zu versetzen, um zu verstehen was sie bewegt und was sie fühlt. Alles andere wäre nur Mitleid, doch Empathie baut echte Beziehungen auf!
Erich Kammerer